Stadt für alle
Das Leben in Zürich ist so attraktiv und begehrt, dass kleinere Städte und ländliche Regionen dies zunehmend als problematisch erleben. Das stand letzte Woche im Tages-Anzeiger. Jüngere, gut ausgebildete Menschen folgen immer öfter dem «Sog der Metropole» und lassen sich in Zürich nieder.
In der Stadt frische so das Klima immer mehr auf, wachse dank einer offenen Politik das kulturelle Angebot und siedelten sich neue Unternehmen an, weil sie wissen, dass sie hier gut qualifizierte Arbeitskräfte finden. Deren Herkunftsorte erlebten derweil einen «Teufelskreis des Stillstands», da sie mit den nach Zürich ziehenden auch ihre Dynamik und fast schon ihre Zukunft verlieren.
Zürich. Die offene Schweiz
Die Analyse stellt Zürich ein ausgezeichnetes Zeugnis aus und bestätigt, was wir täglich in der Stadt erleben: Zürich ist ein spannender Ort zum Leben und zum Arbeiten, und zwar sowohl für die Menschen als auch für die Unternehmen, die den Standort schätzen. Zürich hat kerngesunde Stadtfinanzen und eine beachtliche wirtschaftliche Vielfalt geschaffen. Zürich ist innovativ und zukunftsfähig. Und: Zürich ist die offene Schweiz, die integriert statt ausgrenzt und Chancen sieht, statt Hürden aufbaut.
All dies ist kein Produkt des Zufalls. Es ist das Resultat der konsequenten Politik der zurückliegenden 25 Jahre, in denen eine linke Stadtregierung Zürichs Geschicke prägt. Eine Stadtregierung, in der die SP stets das Stadtpräsidium und drei weitere Stadtratssitze innehatte. In dieser Zeit hat sich die Stadt zu dem Zürich gewandelt, das der Tagi beschreibt.
Offenheit als Stärke
Dass Zürich heute so dasteht, ist für die SP Grund zur Freude. Aber kein Grund, uns auszuruhen. Wir müssen dafür sorgen, dass mehr Wohnungen und Gewerberäume gemeinnützig bewirtschaftet und somit kostengünstig vermietet werden. Denn nur so finden auch Familien und Menschen mit wenig Geld eine gute Wohnung und Gewerbetreibende die Räume, die sie in der Stadt brauchen. Wir müssen den Verkehr menschenfreundlich gestalten und unsere Mobilität modernisieren, damit Zürich noch mehr zur Stadt der kurzen Wege wird. Und wir müssen die Chancen der Digitalisierung so nutzen, dass die Arbeitsplätze in Zürich sicher und zukunftsfähig bleiben. Vor allem aber müssen wir dafür einstehen, dass Zürichs Offenheit erhalten bleibt, weil sie es ist, die Zürich ausmacht.
Das alles verlangt beherzten politischen Einsatz. Die SP wird ihn mit Freude leisten. Denn Zürich ist nur dann Zürich, wenn es eine Stadt für alle ist.
Erschienen im „Tagblatt der Stadt Zürich“ vom 18. Oktober 2017.