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Zukunft der Familie

An der Familie als politische Kategorie führt auch in Zukunft kein Weg vorbei. Denn die Familie ist und bleibt die kleinste und leistungsfähigste Einheit eines funktionierenden Gemeinwesens. Leistungsfähig ist die Familie deshalb, weil ihr über die Erziehungs- und Betreuungsarbeit, die auch künftig zur Hauptsache in der Familie geleistet werden wird, die Funktion zukommt, die grundlegenden Werte, ohne die eine Gesellschaft nicht existieren kann, zu vermitteln und vorzuleben. So weit so konservativ.

Denn: Es gibt keinen Grund, die Familie auf die heterosexuelle Lebensgemeinschaft zweier (allenfalls verheirateter) Menschen mit ihren Kindern zu reduzieren. Im Gegenteil, ein zukunftsfähiges Verständnis von Familie lautet, dass sie eine Lebensgemeinschaft von Erwachsenen und Kindern ist, die in ihrer Erscheinungsvielfalt genauso variantenreich und lebensphasengebunden sein kann, wie es Lebensgemeinschaften ohne Kinder sind.

Genauso vielfältig ist ein zukunftsfähiges Bild von Elternschaft. Dieses schliesst die unterschiedlichsten Arten, Elternschaft wahrzunehmen und Familie zu leben, ein. Ob homo- oder heterosexuelle Partnerschaften, Regenbogenfamilien, Ein-Eltern-Haushalte oder Patchworkkonstellationen: Massgebende Richtschnur, auch für den Gesetzgeber, muss das Kindeswohl sein. Dieses ist aber nicht an eine bestimmte Form der Partnerschaft auf Seiten der Eltern gebunden. Entsprechend darf die Gesetzgebung keine Form der Partnerschaft besonders schützen – wie es heute mit der heterosexuellen Ehe noch in viel zu vielen Bereichen der Fall ist.

Politisch heisst das: Die Familie bzw. die Familienpolitik ist der Testfall dafür, ob es uns mit Gleichstellung und Gleichberechtigung wirklich ernst ist. Denn sie zeigt, ob wir bereit sind, auch diejenigen Erscheinungsformen von Familie gleich zu behandeln, die uns fremd oder ungewohnt scheinen. Gleichstellungspolitik auch als Familienpolitik zu verstehen bedeutet deshalb umso mehr, dafür einzustehen, dass alle Elternteile die gleichen Möglichkeiten haben, sich Erziehungs-, Betreuungs- und Erwerbsarbeit aufzuteilen, wenn sie dies wollen. Um dies zu erreichen, muss eine zukunftsfähige Politik Eltern so früh wie möglich dazu befähigen, diese Aufgaben effektiv gemeinschaftlich wahrzunehmen. Deshalb setze ich mich unter anderem dafür ein, dass Eltern auch in der Schweiz künftig ein Elternurlaub zusteht, der den Anreiz setzt, dass alle Elternteile ihren Anteil an Erziehungs- und Betreuungsarbeit übernehmen und erwerbstätig bleiben können. Und ich setze mich dafür ein, dass Teilzeitstellen auch für Männer (und damit auch für Väter, von denen so viele schon heute liebend gerne eine solche hätten!) und auf allen Karrierestufen selbstverständlich eingefordert werden können.

Denn natürlich: Die Bereitschaft, gerade von Vätern, auch tatsächlich Familie und Beruf vereinen und im Alltag ihrer Kinder präsent sein zu wollen, kann die Politik zwar fördern, aber keinesfalls verordnen. Das muss von ihnen selbst kommen. Als Vater zweier Kinder weiss ich nur zu gut: Es lohnt sich in jeder Hinsicht. Und es geht. Also, Freunde: Sehen wir uns beim Räbenschnitzen?